Einmal im seinem Leben sollte der Mensch auf einem aktiven Vulkan sinniert haben.
ZAGREUS PROJEKT Koch/Kunst/Galerie & Kain Karawahn Berlin
laden ein zum Müßiggang in äolischer Installation
Tafeln wo die Erde kocht
- 08. bis 19. April 2011 Neapel - STROMBOLI - Vulcano (noch Plätze frei)
Reise zu natürlichen, künstlerischen & kulinarischen Ausbrüchen
am Ausgang vom Mittelpunkt der Erde
Kulinarische Leitung: Ulrich Krauss / ZAGREUS PROJEKT Koch/Kunst/Galerie
Konzeption & Organisation & Künstlerische Leitung:
Kain Karawahn
1.675,00 € pro Teilnehmer (ab/bis Neapel)
Teilnehmerzahl: 14 Personen
Anmeldeschluß: 23. Dezember 2011
Sechsseitiges PDF mit detaillierten Reisekonditionen, -infos und Bildmaterialien bitte formlos anfordern hier |
Das Werk Tafeln wo die Erde kocht erfolgt in Kooperation zwischen Zagreus Projekt Berlin und dem Künstler Kain Karawahn. Es wird allen Teilnehmern als interdisziplinäres Reise-, Kunst- und Kulinariaereignis angeboten.
So werden bereits im Rahmen eines einabendlichen Seminars (inkl. Menue) im Zagreus Projekt Berlin im Januar/Februar 2011 alle Teilnehmer dahingehend sensibilisiert, dass ihnen Reisen, Sein, und wenn gewünscht künstlerisches und kochendes Mitwirken, an Orten ermöglicht wird, die in geologischer, klimatischer, biologischer, historischer, mythologischer, philosophischer, künstlerischer und kulinarischer Betrachtung entscheidende und aktuelle Bedeutungen und Beziehungen offerieren.
Orte mit derlei komplexen und sinnlichen Referenzen werden Vulkan genannt. Einige von ihnen sind unnahbar, andere dagegen derart „gemäßigt“ und ästhetisch zugleich in ihren vulkanischen Aktivitäten, dass sie sogar bewohnt werden.
Und einer unter ihnen ist regelrecht modelliert in griechisch-antike Präsenz – genauer, in das tägliche Fest der vier Elemente Empedoklischer Naturphilosophie: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Sein Name ist Stromboli. Es ist ein aktiver Vulkan, der vor Sizilien 924 Meter aus dem Tyrrhenischen Meer ragt, und zur Gruppe der Äolischen Inseln (UNESCO Welterbe) gehört. Je nach Aktivitätsphase und Wettersituation sind alle strombolianischen Vulkanismen ununterbrochen zu sehen, zu hören, zu fühlen und zu riechen, und doch durch freie Wahl des persönlichen Standortes in ihrer Intensität subjektiv-relativ dosierbar. Ein Aufstieg zum Gipfel samt Blick in den Krater ist ebenso möglich wie das anspruchsvolle Wandern an Teilen des Vulkanes Küste entlang. Stromboli ist seit mehr als 4.000 Jahren besiedelt, da seine Bewohner sich mit natürlicher Unberechenbarkeit zu arrangieren wissen.
Heissssssst es nun nicht: auf zur nächstgelegensten Naturküche in Europa, dem legendären Stromboli, auf zum Müßiggang durch die Küchen- und Kunstverständnisse Siziliens, der äolischen Inseln und des Vulkans Stromboli im besonderen? Zwecks epikurischen Genusses des vulkanischen Oeuvres von Ulrich Krauss’ legendärer Kochkunst, wie auch in diversen Begegnungen mit Strombolianern aus Küche, Kunst und Wissenschaft. Kochen, Picknicken, Tafeln, Kunst, Wandern und Sein: auf Meereshöhe, wie auch in lavagebirgigen Höhen und Tälern, gemeinsam in den himmelblauen Atmosphären eines kochendes Vulkans im türkisfarbenen Mittelmeer. Feuer, Wasser, Erde, Luft, alle antiken Ingredienzen auf einem Tablett, was wollen Sie mehr? Zumal das ganze Angebot in seiner Exklusivität nur ein begrenztes Teilnehmerkontingent zuläßt.
Tafeln wo die Erde kocht beansprucht zu erfassen, was im Europa des 18. Jahrhunderts zu einer breiten Bewegung des Bildungsbürgertums wurde. Man reiste damals zum langanhaltend ausbrechenden Vesuv zum Zwecke eines feier- und festlichen Umgangs mit Schönheiten und Inspirationen von Vulkanismen. Berühmte Zeitgenossen wie der englische Botschafter Sir William Hamilton, Johann Wolfgang von Goethe, William Turner, Giacomo Casanova, Joseph Wright of Derby uva. verwandelten das Naturereignis Vulkan in ein Kulturereignis zugleich. Es wurde nicht nur Seite an Seite beobachtet, untersucht, beschrieben und gemalt, sondern alles Vulkanische war allen Interessierten ebenso Bühne, Atmosphäre und Thema für Theater, Konzert, Ausstellung, Lesung, Diskussion, Tanz, Tafeln und Picknick. Was nun am Vesuv auch auf Grund touristischer Reglemetierungen nicht mehr möglich ist, ist auf Stromboli immer noch da! Vulkanismen und Erkenntnis – ständig frisch!
KAIN KARAWAHN
Mehr als 25 Jahre Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten des Feuers (Ausstellungen, Autor, Film, Fotografie, Hörspiel, Installationen, Pädagogik, Performance, Philosophie, Theater, Vortrag, Video, ZünFonien usw.) verstärkten 1999 Karawahns Interesse an der Wirkung von Vulkanismen auf menschliche Befindlichkeit. Dieses führte zum Start des "Feuersalons", einer einmal jährlich von ihm bis 2009 organisierten, internationalen und interdisziplinären Begegnung auf dem aktiven Vulkan Stromboli. Hieraus resultierten u.a. 2005 das interdisziplinäre und internationale Ausstellungsprojekt Eruzione d'arte a Stromboli und die website www.VolcanismInTheArts.de, 2006 die vulkan-und-kochen-spezifische Installation Tafeln im Zentrum der Herdplattentektonik in der Berliner Galerie für Kochen und Kunst Zagreus-Projekt, 2007 die Projektexpeditionen Reise zum Ein- und Ausgang vom Mittelpunkt der Erde (Stromboli und Island) und die Wein-Edition Thermopolium VVVVV (VariatioVeritasVinumVitaVulcano), sowie 2008 der VulkanFestAkt in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. 2009 erschien über Karawahns vulkan- und kunstspezifisches Schaffen am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, Fakultät Philosophie und Geisteswissenschaft in der Autorenschaft von Sandro Brandl die Magisterarbeit: Kraterkunst – Zur theatralen Dimension der Vulkanprojekte von Kain Karawahn und James Turrell. Des Weiteren ist Karawahn Erfinder einer neuen Methodik bez. der Vermittlung einer altersgerechten, kulturellen Feuerkompetenz in Kindergärten und Schulen (www.mitfeuerSPIELEN.de). 2008 und 2010 kürten die Kulturstiftung der Länder und die Deutsche Bank unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten zwei Projekte von Kain Karawahn zu ersten Preisträgern im KINDER ZUM OLYMP! Wettbewerb „Schulen kooperieren mit Kultur“, sowie erhielt er für das Schüler/Seniorenprojekt “Feuerzeugen” beim Bundesfestival Video den Sonderpreis “Dialog der Generationen”.
ULRICH KRAUSS
Lebt und arbeit als ausgebildeter Koch, Künstler und Galerist in Berlin. Er betreibt zu diesem Zweck das etablierte Projekt ZAGREUS, eine Galerie für Kochen und Kunst, in welcher er zu den Arbeiten internationaler Künstler exklusive Menues serviert. Seine Referenzen als Koch für ungewöhnliche und doch unkomplizierte Genüsse führen zu Aufträgen aus allen Bereichen der Gesellschaft. 2006 wirkte er bereits als Koch des 7. Internationalen Feuersalons auf dem Vulkan Stromboli.
Abb.l. Jacob Philipp Hackert „Der englische Garten von Caserta“ (1792)
Abb.m. 8. Int. Feuersalon 2007 © Kain Karawahn
Abb.r. 10. Int. Feuersalon 2009 © Kain Karawahn
|