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Ausbruchsprognose für "Die letzten Stunden von Herculaneum"
6.200 v. Chr. wurden Vulkane noch als feuerspeiende "Zelte" dargestellt. Augenscheinlich sind derartige FeuerherBERGen damals nicht als außergewöhnlich bedrohlich empfunden worden - hätten Menschen sonst ihre eigenen Schornsteine in solch ausbrecherische Nähe gemauert?

Dieses derzeit älteste bekannte Werk (Ausschnitt) bez. einer Abbildung mit Vulkan und Häusern hat in einem Schrein der anatolischen Steinzeitsiedlung Catal Hüyük bis heute überlebt.

So existieren vorchristliche Aufzeichungen darüber, dass auch den HerBERGenbauern rund um den Vesuv nicht unbekannt gewesen sein kann, in wessen explosive Nachbarschaft sie sich niedergelassen haben. Denn der Römer Silius Italicus (101 - 26 v. Chr.) berichtet z.B. von einem Ausbruch des Vesuvs im Jahre 217 v. Chr., dessen campanisch-landschaftliche Veraschung u.a. auch von Hannibal ehrfürchtig bewundert worden ist. Ebenso erkannte der damals angesehenste Geograph, der Grieche Strabon (63/64 v.Chr. - 20 n. Chr.), den vulkanischen Status des Vesuvs, hielt dessen Aktivität allerdings, wie alle anderen Zeitgenossen, für mittlerweile komplett ausgeschossen.

Wir wissen es heute besser, und können uns speziell in Deutschland noch einmal dem plinianischen Ausbruch des Vesuvs am 24. August 79 n. Chr. bez. seiner kulturellen Auswürfe wunderbar nähern. Denn es ist nicht richtig, dass Vulkanausbrüche alles in Flammen aufgehen lassen. Einige Umgebungsbereiche werden dabei auch immer historisch perfekt konserviert. Und je pyroklastischer das Ausbruchsmaterial, um so sicherer der Verschluss.

Doch je länger etwas wiederum verschlossen gehalten wird, umso stärker wächst der Druck, der den Ausbruch sucht, den wir nun wieder einmal zu prophezeien haben. Am Mittwoch, den 21. September 2005 brechen um 19:00 Uhr "DIE LETZTEN STUNDEN VON HERCULANEUM" aus.

Das Pergamonmuseum Berlin zeigt in seiner Antikensammlung zum ersten Mal außerhalb Italiens, dass Vulkane nicht nur Diamanten zutage födern können (sic!), sondern sogar weitaus besser als herkömmliche Tresore zum Aufbewahren von Schätzen geeignet sind.

Faszinierende Bergungen neuerer Forschungen aus Archäologie, Anthropologie und Vulkanologie rund um Herculaneum werden versprochen und warten somit ihrer Besichtigung in der Ausstellung vom 22. September 2005 bis 1. Januar 2006 in der Antikensammlung im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel Berlin. Weitere Infos: Staatliche Museen zu Berlin

Autor: Karawahn

Wandmalerei aus Herculaneum
genauer Fundort unbekannt: Gastmahl mit Hetäre. Soprintendenza per i Beni Archeologici di Napoli e Caserta, Museo Archeologico Nazionale di Napoli.
Foto: Luciano Pedicini, Neapel

Skelette von drei Opfern des Vulkanausbruchs aus dem Bootshaus 5 von Herculaneum
(Abgüsse aus Silikonkautschuk).
Soprintendenza Archeologica di Pompei, Antiquario di Ercolano
Foto: Luciano Pedicini, Neapel

Herculaneum 2004
Foto © Karawahn



 
· KAIN KARAWAHN



 


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